Mitgliederversammlung 2023

Vorstandswahlen, Grußwort, Wahlkampfauftakt 2024

Die Mitgliederversammlung fand in diesem Jahr am 30.11.2023 im Restaurant Akropolis statt. Durch unseren Vorstandsvorsitzenden Dr. Jürgen Hägele konnten die anwesenden Mitglieder das Jahr seit der letzten Versammlung 2022 Revue passieren lassen. Besonders hervorgehoben waren hier die zahlreichen Veranstaltungen mit unseren Abgeordneten in Bund und Land, wie zum Beispiel der Adventskaffee im Bürger Besen mit Prof. Dr. Stefan Seiter MdB und Julia Goll MdL oder auch die Veranstaltung zusammen mit dem OV Waiblingen, an welchem Friedrich Haag MdL zum Thema „Alternative Kraftstoffe“ referierte.

Schatzmeister Dominic David Steinbrenner stellte den aktuellen Haushalt vor, welcher vom Kassenprüfer Dr. Werner Klotz abgesegnet wurde.
Nach einstimmiger Entlastung des Vorstandes durch die Mitglieder waren in diesem Jahr die Vorstandswahlen vorzunehmen, welche durch die Ehrengastierende Julia Goll MdL geleitet wurde.
Dabei wurde folgender Vorstand gewählt.

  • Vorstandsvorsitzender Dr. Jürgen Hägele
  • Stellvertretender Vorsitzender Dominic David Steinbrenner
  • Schatzmeister Thomas Pflug
  • Kassenprüfer Robin Benz
  • Schriftführerin Susanne Hägele
  • Beisitzer Diethard Fohr
  • Beisitzer Werner Häfele
  • Beisitzer Dr. Thomas Weinmann
  • Beisitzerin Nicole Steiger

Dem neu gewählten Vorstand wünschen wir für die Amtsperiode ein ruhiges Händchen und alles Gute.

Unsere Abgeordnete Frau Julia Goll MdL bereicherte die Mitgliederversammlung mit einem ausführlichem und informativen Grußwort. Besonders aufmerksam waren die Mitglieder beim Thema Mehrwertsteuer in der Gastronomie, welche sich von 7% auf 19 % erhöhen wird. Besonderer Augenmerk des Grußwortes fand das Thema „Bürokratieabbau“. Hier waren besonders die täglichen Hürden in Ämter und Behörden der Mitglieder von besonderem Wert. Danke liebe Julia Goll, dass du diese so aufmerksam erfasst hast.

Der Bericht aus dem Gemeinderat war ebenfalls von hoher Beachtung, da die Haushaltsrede der Stadtverwaltung vor der Tür steht, welche am 12.12.2023 stattfindet. Auch hier konnte die FDP bereits in den Beratungen Wirkung zeigen, der Vorschlag zur Streichung der Lastenradförderung konnte beschlossen werden.

Endspurt beim Bundestagswahlkampf 2021

Plakate kleben und aufhängen, sieben Samstage Einsatz am immer gut besetzten Infostand auf dem Marktplatz in Winnenden, Prospekte und Werbegeschenke verteilen, Gespräche und manchmal auch schwierige Diskussionen führen. Das war der Bundestagswahlkampf 2021.

Der Vorstand der FDP Winnenden & Berglen bedankt sich bei den vielen Unterstützern, insbesondere auch bei den Jungen Liberalen, für Ihren engagierten Einsatz. Dank gebührt aber auch unserem Vorsitzenden, Dr. Jürgen Hägele und seiner Frau Susanne, die das alles wie immer perfekt organisiert haben und u. a. jeden Samstag sehr früh am Morgen einen guten Platz für unseren Infostand gesichert haben.

Staatsverschuldung in Bund und Land – Stephen Brauer und Prof. Dr. Stephan Seiter

v. li: Stephen Brauer (MdL), Dr. Jürgen Hägele (Vorsitzender der FDP Winnenden & Berglen) und Prof. Dr. Stepahn Seiter (FDP Kandidat für Bundestag)

Zum Live-Austausch trafen sich Stephen Brauer (MdL) und Prof. Dr. Stephan Seiter am 13. August am Stand der Metzgerei Häfele in der kleinen Markthalle in Winnenden. Die Teilnehmer hörten einen interessanten Vortrag von Stephen Brauer. Die Teilnehmer hatten im Anschluss die Möglichkeit, gleich mit zwei kompetenten Fachleuten über die Schuldenbremse, den Euro und andere finanzpolitische Fragestellungen zu diskutieren.

Nicole Steiger beim VdS Unternehmerfrühstück

Nicole Steiger

Am 18. April war Nicole Steiger, Fraktionsvorsitzende der FDP im Gemeinderat von Winnenden, zu Gast beim VdS Unternehmerfrühstück. In ihrem Eröffnungsvortrag erläuterte sie die Schwerpunkte, welche die FDP im neuen Gemeinderat setzen will.

Auch bei den für den Wirtschaftsstandort Winnenden wichtigen Themen Digitalisierung, Effizienz der Verwaltung und Bildung stieß Nicole Steiger auf positive Resonanz.

In der anschließenden Diskussion gehörten der soziale Wohnungsbau und die Verbesserung der Parkplatzsituation in Winnenden zu den Hauptthemen. Dass gerade im Wohnungsbau die Stadt nicht der bessere Unternehmer sein kann und dass man sich dringend für die Verbesserung des Parkplatzangebotes einsetzen muss, um die Attraktivität der Innenstadt zu erhalten, fand breite Zustimmung bei den Unternehmern.

Fotos: Hans-Martin Fischer, Foto-Video-Fischer

Stellungnahme von Robin Benz zum Haushalt 2017 der großen Kreisstadt Winnenden

                                                  

Stellungnahme der FDP-Fraktion zum Haushalt 2017

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Holzwarth, sehr geehrter Herr Bürgermeister Sailer, sehr geehrter Herr Dezernent Haas, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren der Verwaltung und Vertreter der Presse, verehrte Bürgerinnen und Bürger,

„Heute schon an morgen denken.“

Unter diesem Aspekt sollten nicht nur Klima-, Finanz- und Renten-Politik auf Bundesebene, sondern auch Kommunalpolitik im Kleinen betrieben werden. Dies erfordert Weitblick und Visionen für unsere Stadt.

 

Bevor wir aber „an morgen“ denken, werde ich mir einen kurzen Rückblick in das mit der heutigen Sitzung endende Jahr des Winnender Gemeinderats erlauben:

 

Ich möchte behaupten, dass die vergangenen 12 Monate für den Winnender Gemeinderat ein wenig zufriedenstellendes, wohl aber ein sehr lehrreiches Jahr waren. Diese Aussage stütze ich darauf, dass die politische Diskussion dieses Gremiums im Jahr 2016 von zwei großen Themen geprägt war: der Neugestaltung des Kronenplatzes zur Belebung der unteren Marktstraße sowie der Zukunft der Robert-Böhringer-Gemeinschaftsschule. Beide Themen wurden in mehreren Klausurtagungen und Gemeinderatssitzungen ausgiebig diskutiert mit dem Resultat, dass die städtebaulichen Siegerentwürfe aus finanziellen Gründen nicht zu realisieren sind.

 

Im Folgenden möchte ich über das Thema Finanzen und Wirtschaft sprechen, dann die Themen Stadtentwicklung sowie Bildung und Soziales beleuchten.

 

Finanzen und Wirtschaft

Wie schnell ein städtischer Haushalt an seine Grenzen stößt, haben wir in diesem Jahr erfahren müssen. Die über die Jahre auf die lange Bank geschobenen Sanierungsmaßnahmen am städtischen Vermögensbestand treffen uns die kommenden Jahre in voller Härte. Dabei sind noch nicht einmal alle notwendigen Bestandserhaltungsmaßnahmen im Haushalt 2017 dargestellt.

Dass für uns der Erhalt des Bestands vor der Umsetzung neuer Projekte kommt, haben wir bereits in der Diskussion um den Neubau der Robert-Böhringer-Gemeinschaftsschule deutlich gemacht: es macht Winnenden in keiner Hinsicht attraktiver, wenn neue Bauten entstehen und beim Bestand gleichzeitig der Putz bröckelt. Hier müssen wir heute schon an morgen denken. Auch die Landesregierung hat dies erkannt und avisiert für die Kommunen Fördergelder zur Renovierung und Sanierung. Diese sollten wir unbedingt in Anspruch nehmen und unsere lange Zeit aufgeschobenen Aufgaben umsetzen.

Dass die Gewerbesteuer in den kommenden Jahren nicht erhöht wird, spricht für Winnenden als wachsendem Gewerbestandort. Da im Zuge der Haushaltsplanberatung 2017 an einer Absage an Gewerbesteuererhöhungen gerüttelt wurde, möchten wir noch einmal deutlich machen, dass wir als Wirtschaftsstandort weiterhin attraktiv bleiben müssen, um interessante Gewerbebetriebe anzusiedeln und unsere Gewerbesteuereinnahmen nachhaltig steigern zu können.

Auch in diesem Punkt müssen wir heute schon an Morgen denken.

Stadtentwicklung

Meine Damen und Herren, Winnenden wächst. Sowohl Unternehmen als auch neue Bürger lassen sich vermehrt in Winnenden nieder. Für diese müssen wir neue Wohn- und Gewerbestandorte schaffen.

Vielfach von mir angesprochen wurden die damit zusammenhängende Wohnraumknappheit und die hohen Mieten in Winnenden. Für dieses Problem sehe ich in den kommenden Jahren keine Besserung. Ganz im Gegenteil sehe ich eher schwarz. Angesichts der vom Gemeinderat beschlossenen Erhöhung der Grundsteuer wird Wohnen in Winnenden nochmals teurer; die uns auferlegte Folgeunterbringung von über 200 Flüchtlingen in Winnenden und seinen Teilorten wird den Wohnraum weiter verknappen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf: die Umlegung der von uns in diesem Jahr festgelegten Gebiete muss schnell erfolgen, damit sich der Mangel an Wohnraum nachhaltig entspannt. Eine vom Bund durchgesetzte Mietpreisbremse, welche bei uns Anwendung findet, kann uns dieses Problem nicht abnehmen. Etwaigen weiteren Erhöhungen der Grundsteuer stehen wir daher kritisch gegenüber.

In diesem Zusammenhang fordern wir ein Wohnungsbauförderprogramm von Bund und Land für private und kommunale Bauträger. Auch müssen die Umsetzung von Baulandumlegungen deutlich kürzer werden, um den steigenden Bedarf schneller zu decken. Es bedarf hier vereinfachter Verfahren und Flexibilität aller Beteiligten.

Auch in diesen beiden Punkten müssen wir bereits heute an die finanziellen und sozialen Herausforderungen von morgen denken.

Zu der Anschlussunterbringung von Flüchtlingen, welche unter dem Begriff „soziales Wohnen“ diskutiert wird, sei mir noch eine kritische Anmerkung an meine Ratskollegen und die Verwaltung erlaubt: bei der Schaffung von „sozialem Wohnraum“ hat sich dieses Gremium auf eine dezentrale Lösung und Verteilung der Flüchtlinge auf mehrere Standorte in sämtlichen Stadtteilen verständigt. Damit wollen wir unter anderem eine größere Akzeptanz in der Bevölkerung und eine bessere Integration der neuen Winnender Bürger sicherstellen. Dass die Mehrheit des Rates und die Verwaltung nun in der Forchenwaldstraße im Schelmenholz, keine 250 m Luftlinie weiter zur Kreisunterkunft in der Friedrich-Jakob-Heim-Straße, eine weitere Unterkunft für 40 Flüchtlinge schaffen will, kostet das Gremium meiner Meinung nach ein Stück seiner Glaubwürdigkeit und seines Vertrauens.

Ein weiterer Punkt der Stadtentwicklung ist die Neugestaltung des Kronenplatzes. Der Gemeinderat hat von einer Weiterverfolgung des städtebaulichen Siegerentwurfs abgesehen und sich für einen Investorenwettbewerb ausgesprochen. Das hatten wir in der Stellungnahme zum Haushalt 2016 bereits gefordert. Die Ziele, welche wir mit der Bebauung verfolgen bleiben die Gleichen: die Linderung der Parkplatznot in der unteren Marktstraße, welche sich durch den Wegfall der öffentlichen Parkplätze am Holzmarkt nochmals zuspitzen wird, sowie die Belebung der unteren Marktstraße.

Wenn wir in der Kronenplatzfrage nicht „heute schon an morgen denken“, versäumen wir eine in die Zukunft gerichtete Entwicklung dieser zentralen Lage.

Bildung und Soziales

Zu guter Letzt noch einige Worte zu den uns herausfordernden Bildungs- und Sozialfragen.

Dass die Robert-Böhringer-Gemeinschaftsschule ein neues Gebäude bekommt, waren wir uns im vergangenen Jahr an dieser Stelle zunächst alle einig. Erst als der genaue Kostenrahmen in Höhe von ca. 20 Mio. EUR bekannt wurde, war klar, dass die Schule den städtischen Haushalt überfordern würde. Neben den finanziellen Risiken und den zu erwartenden schwindenden Schülerzahlen, macht es uns vor allem die seit 2011 Grün geführte Landesregierung nicht leicht: unter Grün-Rot hatte man noch von einer Stärkung der Gemeinschaftsschule gesprochen – wobei die finanziellen Zuschüsse des Landes eher einem Nasenwasser gleichen – so spricht man jetzt unter Grün-Schwarz von der Stärkung der Realschulen. Wie soll man unter solchen Gegebenheiten als Schulträger agieren, wenn man nicht weiß, welche Schulform Zukunft hat.

Andererseits stellen wir uns die Frage, wie wir die Bildungspolitik der Bundes- und Landesregierungen ernst nehmen sollen, wenn sie von Industrie 4.0 und Digitalisierung sprechen und der Schulunterricht gleichzeitig noch an der Tafel und am Tageslichtprojektor stattfindet, geschweige denn ernsthafte Bemühungen macht, Informatik als Hauptfach einzuführen. Wenn es die höheren politischen Instanzen nicht hinbekommen, müssen wir es in der Kommunalpolitik eben selbst angehen.

Dass die interkommunale Zusammenarbeit mit unseren Nachbargemeinden nun auch in den Schulfragen der Raumschaft stattfindet, begrüßen wir sehr. Diese Maßnahme war längt fällig. Der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus bietet oft ungeahnte Sparpotentiale.

Ebenso können wir uns dem Flüchtlingsthema nicht entziehen. So müssen wir mit rund 200 Zuweisungen in der Folgeunterbringung aus dem Landkreis rechnen. Um diese Menschen zu integrieren, bedarf es der tatkräftigen Mithilfe unserer Mitbürger und Unternehmer. Dessen, dass wir diesen Großes abverlangen, sind wir uns bewusst. Ohne deren Mithilfe wäre diese gewaltige Herausforderung nicht zu bewältigen. Ihnen gilt es daher zu danken!

Abschließend möchte ich auf die Kinderbetreuung eingehen.

Wir haben hier in Winnenden einen hervorragend aufgestellten Mix von städtischen, betrieblichen und kirchlichen Trägern im Bereich Kindergarten, KiTas und Tageseltern, das allen Eltern weitgehende Möglichkeiten der Betreuung ihrer Kinder bietet. Kritisch sehen wir heute auch den Bau des luxuriösen Kinderhauses Seewasen: wären wir dieses Projekt mit dem nötigen Weitblick und Kostenbewusstsein angegangen, hätten wir heute genügend finanzielle Mittel, um das Kinderhaus Körnle, das wir bereits abgeschrieben hatten, nun aber doch noch weiter betreiben müssen, nicht nur notdürftig zu sanieren. Daher fordern wir in Zukunft alle Kinderbetreuungsstätten auf,  ein ähnlich starkes Niveau zu bringen, um jedem Kind die gleichen räumlichen Möglichkeiten zu bieten.

Lasst uns in Zukunft auch dabei heute schon an morgen denken.

Die FDP-Fraktion bedankt sich bei Ihnen, Herr Oberbürgermeister Holzwarth, auch stellvertretend für die Verwaltung, und bei den Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderats für die stets konstruktive Zusammenarbeit.

Viele Aufgaben werden uns im kommenden Jahr beschäftigen. Auch wir, die Fraktion der Freien Demokraten, wollen dabei stets mit dem nötigen Weitblick, mitwirken. Packen wir es an.

Wir stimmen dem vorgelegten Haushaltsplan für das Jahr 2017 zu.

 

Vorgetragen von Stadtrat Robin Benz

es gilt das gesprochene Wort

Winnenden, 13. 12. 2016